Antiamerikanismus, verstanden als „fossile antiliberale Amerikanophobie“, wie sie zu Beginn des
letzten Jahrhunderts vor allem in Deutschland gepflegt wurde, ist in diesem Land so gut wie verschwunden,
und auch die Meinungsverschiedenheiten über den Irak-Krieg haben sie nicht wiederbelebt.
Das alte Gegensatzpaar „Kultur“ und „Zivilisation“ gibt es nicht mehr, so der politische
Analytiker Michael Mertes. Deshalb sollten Tagesphänome nicht mit den grundlegenden
Trends und Einstellungen verwechselt werden.