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01. Sep 2013

NSA-Skandal und deutsch-amerikanisches Verhältnis

Wird die NSA-Spähaffäre dem Verhältnis zwischen Deutschland und den USA nachhaltig schaden?

Wird die NSA-Spähaffäre das Verhältnis zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten nachhaltig beschädigen? Nein, meinen 76 Prozent der Befragten  und damit über Dreiviertel der Bundesbürger. Nur 20 Prozent rechnen langfristig mit negativen Auswirkungen für die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Der Vergleich zwischen Befragten in Ost und West weist dabei keine bemerkenswerten Unterschiede auf.

Auffällig ist aber, dass sich unter den jüngeren Befragten (18 bis 29 Jahre) ein deutlich anderes Meinungsbild ergibt. Denn unter ihnen erwarten „nur“ 66 Prozent keine Verschlechterung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses infolge der Enthüllungen über die digitale Überwachung des US-Geheimdiensts. 33 Prozent gehen dagegen von einer Eintrübung aus – über die Hälfte mehr als im Mittel. Unter den Älteren (45 bis 59 Jahre und über 60 Jahre) rechnen dagegen nur jeweils 15 Prozent mit negativen Folgen. Auch erwarten Befragte mit niedrigerem Bildungsabschluss eher negative Konsequenzen (27 Prozent „ja“ / 66 Prozent „nein“) als solche mit hohem Abschluss (13 Prozent / 84 Prozent).

Im Parteienvergleich ist der Anteil der Befragten, die keine langfristigen Auswirkungen der Spähaffäre erwarten, unter den Anhängern der Linken mit 89 Prozent am höchsten. Bei allen anderen Parteien lag dieser Anteil niedriger, bei rund 80 Prozent. FDP- und Grüne-Wähler erwarten noch am ehesten negative Folgen (21 und 20 Prozent), gefolgt von Anhängern der SPD (19 Prozent) und der CDU/CSU (16 Prozent).

Bibliografische Angaben

Internationale Politik 5, September/Oktober 2013, S. 4

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