Drei Fragen an...

28. Okt. 2024

Drei Fragen an ... Jennifer Morgan

Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt.

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Porträt: Jennifer Morgan
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1. Welche Prioritäten verfolgt Deutschland bei der COP 29?

Wir wollen die internationale Klimafinanzierung stärken und Fortschritte bei der Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris und Dubai erreichen. Die globale Energiewende gelingt nur, wenn finanzstarke Staaten und große Emittenten bereit sind, ihren Beitrag zu leisten und gemeinsam die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder zu unterstützen. Der Ausstieg aus fossilen Energien, der Stopp von Entwaldung, die Stärkung von Resilienz angesichts der dramatischen Klimafolgen – all das kostet Billionen. Deshalb müssen wir auch die nötigen Rahmenbedingungen für private Investitionen schaffen. Deutschland setzt sich dafür ein und ist bereit, Verantwortung zu übernehmen.


2. Wie kann Deutschland sicherstellen, dass internationale Klimafinanzierung gerecht verteilt wird, gerade zugunsten von Projekten, die Kinder und Jugendliche betreffen?

Bei Klimapolitik geht es immer auch um Gerechtigkeit für zukünftige Generationen. Es ist uns daher wichtig, die Interessen junger Menschen bereits bei der Ausgestaltung der internationalen Klimafinanzierung in den Blick zu nehmen. Die Gelder an sich sind Mittel zum Zweck, um den Klimaschutz zu beschleunigen und gerade verletzliche Gruppen zu schützen. Meine Generation und die meiner Eltern haben uns in die heutige Lage gebracht. Ich verstehe es als unseren Auftrag, eine sichere und nachhaltige Zukunft für Kinder und Jugendliche weltweit zu schaffen.


3. Wie kann die Beteiligung junger Menschen in der internationalen Klimapolitik effektiv gestärkt werden?

Ein Beispiel: Bei der vergangenen Weltklimakonferenz hatten wir erstmals Jugenddelegierte dabei. Das werden wir auch bei der COP 29 so machen. Das sind junge Menschen, die als Teil der deutschen Delegation Einblicke in die internationale Klimapolitik erhalten und mit ihrer Stimme hineinwirken. Zudem unterstützen wir Jugendliche in Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, damit sie an Klimakonferenzen teilnehmen können. Ich bin zutiefst beeindruckt von den Tausenden Ehrenamtlichen in Schulen, Vereinen und Initiativen, die sich weltweit für unser Klima einsetzen. Das gibt mir Hoffnung.

Bibliografische Angaben

Internationale Politik  Special 6, November/Dezember 2024, S. 45

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